Wie kommt unser Qi ins Fließen und warum ein permanenter Flow nicht erstrebenswert ist

So kommt dein Qi ins Fliessen

Jeder will ihn, den Zustand des Flow. Kinder sind die besten Vorbilder, sie beschäftigen sich stundenlang in totaler Versenkung und sind währenddessen absolut glücklich und zufrieden. Dieser Vergleich wird oft angebracht, wenn wir Erwachsenen den gezielten Versuch wagen, einfach glücklich und zufrieden zu sein. Manchmal gelingt es, manchmal nicht.

Nicht selten gibt es dann Ratschläge a là „mach mehr Yoga“ oder „du musst halt ein bißchen bescheidener sein, dann kommt das schon“. Das Verrückte: Meistens sind die Ratschläge gleichermaßen richtig und falsch. Warum das so ist, erfährst du in diesem Artikel. Ausserdem erkläre ich dir, wie du dein Qi zum Fließen bringst, du in einen gesunden Zustand innerer Zufriedenheit kommst und welche gesundheitlichen Probleme du bekommen kannst, wenn du ihn zu lange nicht hast.

Was ist Qi und was der Flow-Zustand?

Die TCM hat eine sehr gute und sehr differenzierte Erklärung für den Fluss der Lebensenergie Qi und den wundervollen Flow-Zustand gefunden.

Das Qi – Die Lebensenergie

Qi ist am ehesten zu übersetzen mit „Lebensenergie“. Die einen strotzen vor Kraft, die anderen sind eher gebrechlich und energielos. Es ist egal, zu welcher Gruppe du gehörst. Du spürst mal mehr, mal weniger Energie. Dein Qi fließt permanent, auch nachts. Du kannst dir deinen Qi-Fluss vorstellen wie einen Fluss, der mal breiter und mal schmaler wird.

In manchen Phasen gleicht er eher einem kleinen Rinnsal oder Bach und in manchen einem reißenden Strom. So werden deine Gewebe, Organe, dein gesamter Körper mal mit mehr, mal mit weniger Energie versorgt. Manchmal muss der Fluss Hindernisse überwinden. Das Wasser staut sich davor auf, bis es die Kraft hat, den Stau zu überwinden oder aufzulösen.

Grundsätzlich unterliegt dein Qi-Fluss auch täglichen Schwankungen und wird von Faktoren wie Klima, Jahresze it, Alter u.v.a.m. beeinflusst.Das bedeutet, Fluss ist nicht gleich Fluss und es gibt keine Möglichkeit, ihn einem optimalen Spektrum in Flow- oder Glückseinheiten zuzuordnen. Das muss es auch nicht geben. Denn du selbst bist das beste „Messgerät“.

Fühlst du dich gut, bist du in gutem Fluss. Fühlst du dich krank, fließt irgendetwas nicht so gut, in die falsche Richtung, zu viel oder zu wenig, ABER: es fließt! Verstehst du? Stillstand gibt es nicht, nicht permanent.  Und wenn es permanenten Stillstand gäbe, wäre das sehr ungesund. Ähnlich wie bei einer Nulllinie im EKG… Ich nehme an, dass du nicht nahe der Nulllinie bist, wenn du dich damit beschäftigst, in den Flow zu kommen .

Der Flow – Zustand des Glücks

Der Flow wird als erstrebenswerter Zustand des Glücks angesehen, den es zu erreichen gilt. Vieles wird geraten, um ihn zu erreichen. Dazu zählen Kampfsport genauso wie Entspannungstechniken, bestimmte Rituale. Du sollst einfach „das Richtige tun”. Und wenn du das Richtige für dich gefunden hast, dann verschafft es dir den Zustand des Flows. Das Verrückte: er bleibt einfach nicht, egal, was du tust. Und das ist gut so!

Der Flowzustand, wird in der TCM der Wandlungsphase Feuer und dem Organ Herz zugeordnet. Glück, Lebensfreude, Lachen, Verliebtheit und das Erreichen eines dir gesetzten Ziels können ihn beispielsweise auslösen. Er gehört zur Grundemotion Freude, die du in deinem Leben phasenweise mehr oder weniger erlebst. Das ist „normal“.

Dabei kann dich jedoch grundsätzlich Heiterkeit begleiten, so dass du insgesamt glücklich oder positiv gestimmt durchs Leben gehst. Diese Anforderung an dich beschreibt Hermann Hesse wunderschön in seinem Gedicht „Stufen“: „…Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten, An keinem wie an einer Heimat hängen,..“.

Warum der Flow oft falsch interpretiert wird

Der Flow wird erst dann möglich, wenn dein Qi im Herzen besonders frei fließt. Das kann mehrmals täglich sein, in bestimmten Jahreszeiten oder Lebensphasen. Aber er unterliegt immer Schwankungen. Diese sind nötig, damit du überhaupt Verschiedenes wahrnimmst und spürst. Durch Achtsamkeit kannst du lernen, die feinen Nuancen zu erkennen und gleichzeitig im Flow zu sein und ihn nicht erst dann zu bemerken, wenn er wieder nachlässt.

Alles Leben ist Qi – und das Leben ist immer im Fluss

Das Leben selbst ist immer im Flow, im Fluss – das ist ja die ursprüngliche Bedeutung des Ausdrucks „Flow“.  Alles fließt. Wenn du besonders glückliche oder erhebende Momente erlebst, empfindest du diesen Fluss als angenehmen Zustand und möchtest das Gefühl festhalten, konservieren. Du willst diesen Flow erhalten. Das klappt aber nicht und ist in sich widersprüchlich.

Denn wenn du permanent in diesem Zustand wärst, würdest du ihn nicht mehr als besonderen Moment wahrnehmen. Ein Beispiel, dass du vielleicht kennst: Du wünschst dir etwas sehr, und kaufst es dir oder bekommst es geschenkt. Klar, du freust dich darüber, aber dein Leben ist danach nicht dauerhaft glücklicher und du erlebst kein Dauerhoch.

Da dein Qi stetig fließt, kommt es auf die Schulung deiner Sensibilität und deines Bewusstseins an, um den Qi-Fluss differenzierter wahrzunehmen. Das geht, indem du dich in Achtsamkeit schulst. Und indem du deinen unbewussten Mustern und Bewertungen unterschiedlicher Lebensumstände auf die Schliche kommst. Die Frage ist also nicht, wie du in den dauerhaften Flow-Zustand kommst.

Erlebe dein Qi bewusster

Vielmehr geht es darum, wie du deinen Qi-Fluss bewusster erlebst und dadurch viele kleine Glücksmomente erkennst und im Alltag erlebst. Regelrecht ungesund wäre eine extreme Dauerfreude (Manie). Denn sie erschöpft dich und deine Substanz und schlägt dann zwangsläufig in eine Depression o.ä. um, auf jeden Fall in ein emotionales und geistiges „Tief“.

Wenn du dich permanent zu hoher Leistung antreibst und dadurch sogar immer wieder Glücksgefühle erlebst (die treiben dich ja u.a. an), wirst du irgendwann ausbrennen. Das zeigt sich im Phänomen vieler Burnout-Erkrankungen. In Wahrheit versuchen Menschen, die sich dauerhaft über ihre Fähigkeiten hinaus anstrengen und verausgaben, einen Mangel zu kompensieren.

Einen Mangel an Wertschätzung, familiären Wurzeln, sozialer Verbundenheit, Lebenssinn, Liebe usw.. Du versuchst dann, jemand zu sein, der du einfach nicht bist. Verwechsle das bitte nicht mit Menschen, die sehr bewusst für eine Zeit beispielsweise sportliche Spitzenleistungen erbringen. Oder mit denen, die voller Passion für ihre Ziele gehen.

Wenn du nun üben möchtest, deinen Qi-Fluss besser zu beobachten und allein dadurch kleinere und größere Flow-Momente zu erleben, findest du im nächsten Abschnitt einige Tipps.

Was sind die Voraussetzungen für einen guten Qi-Fluss

Um Qi fließen zu lassen, brauchst du

  1. gute Nahrung, die dich nährt und versorgt.
  2. Bewegung, denn durch Bewegung bleibt dein Qi in Fluss. Stagnationen werden aufgelöst und zu wenig versorgte Körperbereiche werden wieder mit Qi geflutet. Viele Menschen der modernen Welt sitzen zu viel und bewegen sich zu wenig. In Bewegung atmest du meistens tiefer und regelmäßiger und auch das kann dir helfen, angestaute Energie in Form von Kälte oder ungelebten Emotionen wieder in einen gesunden Fluss zu bringen.
  3. Entspannung, weil sie dir ermöglicht, zu regenerieren. Sie tut dir gut nach einer Phase mit viel Anspannung und Aktivität.

Kurz, es geht um deinen persönlichen Lebensrhythmus. Dieser orientiert sich an deinem inneren Erleben, aber auch an den äußeren Lebensumständen. Er lässt deine Lebensenergie Qi optimal fließen. Nichtsdestotrotz gibt es Phasen, in denen es nicht „rund läuft“, und sich das Leben nicht optimal anfühlt.

Das gilt insbesondere dann, wenn du zu wenig, aufgestautes oder zu viel Qi auf einmal verspürst. In all diesen Zuständen kommst du nicht in den Flow.

Gründe, warum dein Qi nicht richtig fließt

Es gibt viele Ursachen für einen gestörten Qi-Fluss. Einige zähle ich dir hier auf:

  • Traumata, OPs
  • Verspannungen
  • Bewegungsmangel und schwache Muskeln
  • Elektrosmog, Bildschirmarbeit
  • Überarbeitung, Dauerstress, Überforderung
  • Ungelebte Emotionen
  • Kalte Nahrung mit Milch, Käse, Broten, Alkohol, Zucker,…
  • Klimatische Einflüsse und Wetterextreme

Zuwenig Qi

Wenn du regelrecht energielos bist, kann es sein, dass du einen Qi-Mangel hast. Folgende Symptome können darauf hinweisen:

  • morgendliche Müdigkeit und Müdigkeit nach dem Essen
  • Appetitlosigkeit, Süßhunger, Verdauungsprobleme
  • Allergien und Unverträglichkeiten
  • Antriebslosigkeit
  • Krampfadern, Organsenkungen, Ödeme und Schwellungen
  • Gewichtszunahme oder Übergewicht
  • Bandscheibenvorfälle
  • kreisende Gedanken, Opferhaltung, Selbstzweifel

So nährst du dein Qi

Wenn du wieder energiegeladen durch deinen Alltag gehen möchtest, solltest du dein Qi nähren. Dann solltest du auf folgendes achten:

  • Warme Ernährung, die der Jahreszeit angepasst und regional ist
  • Regelmäßige Bewegung – sanftes Muskeltraining und geringe Kreislaufbelastung
  • Entspannung – vor allem guter, erholsamer Schlaf

Zuviel Qi durch Qi-Stagnation und anschließender Entladung

Nicht immer liegt ein Mangel vor, wenn du dich erschöpft oder krank fühlst. Qi kann sich auch aufstauen und klassische Symptome dafür sind folgende:

  • Spannungskopfschmerzen
  • Verspannungen der Muskeln, Unbeweglichkeit der Sehnen und Bänder
  • Schmerzhafte Menstruation, auch PMS
  • Bluthochdruck, Tinnitus
  • Magendruck, Übelkeit
  • Gereiztheit, Wutausbrüche, kolerisches Verhalten

So kommt dein Qi wieder in Fluss

Um einen Qi-Stau zu lösen, kannst du z.B. folgendes tun:

  • gekochte Nahrung mit ausreichend pflanzlichen Proteinen
  • regelmäßige Bewegung – gerne mit schweißtreibender Kreislaufbelastung
  • Entspannung mit Konzentration auf die Atmung und Wahrnehmung deiner Gefühle und Emotionen

Fazit: Die Suche nach dem Flow ist gut

Das Problem der Suche sind

  1. deine Bewertung und
  2. deine ungeschulte Wahrnehmung des immer gegenwärtigen Qi-Flusses, der Grundlage deines Flows!

So ist ein höher, schneller und weiter genauso ungesund wie ein tiefer, langsamer und enger. Die einen leben extremer, haben höhere Ausschläge, die anderen leben gemächlicher, gemütlicher und haben weniger starke Ausschläge. Was der eine als schöne Abwechslung empfindet, erfährt der andere als winzige Veränderung oder extrem unangenehme Turbulenz.

Aus Sicht der TCM ist das Empfinden abhängig vom Konstitutionstyp, vom Lebensabschnitt, den Erfahrungen usw. Deswegen gibt es auch kein richtig oder falsch. Aber es gibt Grundsätzliches, das dir helfen kann, in den Flow zu kommen. So darfst du deinen Rhythmus mit Auf und Ab erkennen und lieben lernen. Es geht also gezielt darum, den gesamten Fluss des Lebens zu leben, zu spüren und damit glücklich zu sein.

Ich wünsche dir Gesundheit!

Deine Nina

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